Wermutöl Wirkung, Andwendung, Qualität & Kaufempfehlung

Dr. Lisa Dinh 11.10.2020 5:52 min

Wermut wurde schon in der Antike als Heilpflanze verwendet, aber auch heute kann sein ätherisches Öl bei einigen Beschwerden helfen.

Bezeichnung Wermutöl
Bot. Name Artemisia absinthium
Synonyme Alsem, Bitterer Beifuß
Eng. Name wormwood
Herkunft Eurasien
Preis pro 10ml 17,40

Psychologische Wirkung

Der stark aromatische Duft des Wermuts wirkt anregend und belebend. Besonders in Phasen einer seelischen Überbelastung kann Wermutöl dabei helfen, den inneren Druck zu reduzieren und die emotionale Last von den Schultern zu nehmen. Insgesamt werden die Lebensgeister angeregt und die Stimmung erhellt.

Körperliche Wirkung

Die Inhaltsstoffe des Wermutöls wirken speziell zur Stärkung des Magen-Darm-Traktes. Sie wirken unterstützend auf die Verdauung und regen den Appetit an, was auch im Zusammenhang mit der allgemein stimmungsaufhellenden Wirkung stehen kann.

Grundsätzlich wirken die Inhaltsstoffe des Wermutöls antibakteriell, fungizid und entzündungshemmend. Die sekundären Pflanzenstoffe des Wermuts, die in seinem ätherischen Öl konzentriert vorliegen, schützen normalerweise die Pflanze vor den unterschiedlichsten Keimen. Diese Wirkung kann sich der Mensch zu Nutzen machen. So kann Wermutöl sehr gut bei Pilzinfektionen der Haut eingesetzt werden. Dabei sollte beachtet werden, dass eine solche Behandlung auch nach dem Abklingen der Symptome noch ein paar Tage fortgesetzt werden muss, um sicherstellen zu können, dass der Pilz auch wirklich verschwunden ist.

Wermutöl wird klassischerweise auch bei der Behandlung von Infekten im Mund- oder Rachenraum verwendet. Hier wirkt es gegen Keime und beruhigt außerdem die angegriffene Schleimhaut. Dabei ist es sehr wichtig zu beachten, dass Wermutöl nicht verschluckt werden darf!

Nebenwirkungen

Wermutöl enthält nicht unwesentliche Mengen Thujone. Dabei handelt es sich eine Gruppe bicyclischer Monoterpen-Ketone mit mentholartigem Geruch, die als Nervengift wirken und in höherer Dosierung Verwirrtheit und epileptische Krämpfe hervorrufen können. Auch andere Symptome, wie z. B. Schwindel, Halluzinationen und Wahnvorstellungen können durch Thujone ausgelöst werden. Außerdem können sie Benommenheit, Erbrechen, Bauchschmerzen und in schweren Fällen Nierenschäden und Störungen des Zentralnervensystems herbei führen. Das reine ätherische Wermutöl hat einen Thujongehalt von bis zu 40 % und darf daher nicht eingenommen werden.

In der Europäischen Union gelten folgende Grenzwerte für Thujone in Getränken:

  • 0,5 mg/kg in nicht alkoholischen Getränken mit Wermut oder verwandten Arten
  • 35 mg/kg in alkoholischen Getränken mit Wermut oder verwandten Arten
  • 10 mg/kg in sonstigen alkoholischen Getränken

Alkoholische Getränke mit Wermut dürfen also maximal zu 0,0035 Prozent aus Thujonen bestehen. Ätherisches Wermutöl liegt mehr als deutlich darüber. Dieser Vergleich soll zeigen, dass mit Wermutöl nicht leichtfertig umgegangen werden soll und, dass es wirklich nur für die äußere Anwendung verwendet werden darf. Natürlich muss beachtet werden, dass ein Getränk in erheblich größeren Mengen eingenommen wird, als ein ätherisches Öl, was die hohe Konzentration an Thujonen im Öl wiederum relativiert. Sollte also bei einer Rachenspülung doch einmal eine kleine Menge der verwendeten Lösung verschluckt werden, ist das als unbedenklich einzustufen, weil die absolute Menge des versehentlich verschluckten Thujons dennoch sehr gering ist. Von einer regelmäßigen und gezielten Einnahme ist aber dringend abzuraten.

Des Weiteren kann Wermutöl, wie sehr viele anderen ätherische Öle, Reizungen und Irritationen auf der Haut auslösen. Aus diesem Grunde darf es nicht pur auf die Haut aufgetragen werden, sondern muss stets verdünnt werden. Besonders die empfindlichen Schleimhäute sollten nicht mit dem puren Öl behandelt werden. Auch Kontaktallergien gegen spezielle Inhaltsstoffe des Wermuts konnten schon beobachtet werden, sind aber wahrscheinlich eher selten.

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Anwendung

Wie schon erklärt wurde ist Wermutöl nicht zur inneren Anwendung geeignet, sondern sollte nur äußerlich verwendet werden. Eine bereits vorgestellte Anwendung ist die Mund- oder Rachenspülung bei Infektionen oder Entzündungen in diesem Bereich. Geben Sie hierfür 1-2 Tropfen Wermutöl in ein halbes Glas Wasser und gurgeln Sie über mindestens 30 Sekunden. Spucken Sie die Lösung anschließend aus. Diese Behandlung sollte ohne Absprache mit Ihrem Arzt nicht über einen Zeitraum von mehr als 14 Tage fortgesetzt werden.

Zur Behandlung der Haut bei Pilzinfektionen oder Entzündungen eignen sich Waschungen mit Wermutöl oder das Auflegen von Kompressen. Verwenden Sie hierzu maximal 20 Tropfen in einem Glas Wasser. Bei offenen Wunden oder sonstiger Infektionsgefahr sollten Sie das Wasser vorher abkochen.

Um die Wirkung des Aromas zu entfalten, können Sie Wermutöl in einer Duftlampe einsetzten. Hierbei kann es gut mit harmonierenden Ölen kombiniert werden. Hierzu zählt etwa Rosmarin oder Salbei. Auch in einem Massageöl, kann das Wermutöl seine aromatische Wirksamkeit auf die Seele entfalten. Geben Sie hierzu bis zu 10 Tropfen Wermutöl in 50 Milliliter Mandelöl. Auch hier können sie mit anderen ätherischen Ölen nach Ihrem persönlichen Belieben kombinieren.

Herstellung

Zur Gewinnung des Wermutöls wird das gesamte Kraut verwendet. Zwar findet sich der größte Anteil der ätherischen Öle in den Blättern der Pflanze, aber eine derartige Vorsortierung wäre zu mühselig. Aus diesem Grunde wird die ganze Pflanze geerntet und getrocknet. Anschließend wird durch Wasserdampfdestillation das ätherische Öl aus den trockenen Pflanzen extrahiert. Um einen Liter dieses Öls zu erhalten sind etwa 100 Kilogramm Pflanzen notwendig.

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Inhaltsstoffe

Das ätherische Wermutöl enthält bis zu 40 Prozent Tujone, darunter Thujon, Isothujon, Thujylalkohol und dessen Ester. Außerdem enthält es Chamazulen, einen polyzyklischen Kohlenwasserstoff, der entzündungshemmend wirkt und aus der Kamille bekannt ist. Der übrige Anteil verfällt auf Mono- und Sesquiterpene, sowie verschiedener Flavonoide, die antimikrobiell wirken und stark antioxidativ sind.

Geschichte

Wermut wird schon seit der Antike als Heilpflanze verwendet. Es galt als Verdauungsfördernd und half bei Kopfschmerzen oder verschiedenen Entzündungen. Im Mittelalter beschrieb die Universalgelehrte Hildegard von Bingen die Heilwirkung von Wermut ausführlich und beschrieb erstmals die Wichtigkeit der rein äußerlichen Anwendungen. Neben seiner Heilwirkung wurde Wermut auch gegen Mäuse und Motten angewendet, die von dem Geruch vertrieben wurden. In ähnlicher Weise sollte Wermut auch auf Hexen und Dämonen wirken. Bis heute wird Wermut in der modernen Naturheilkunde verwendet. Ein Großteil seiner Wirksamkeit wird auf die enthaltenen Bitterstoffe zurückgeführt.

Wermut ist ein Bestandteil von Absinth, einem alkoholischen Getränk, das besonders im 19. Jahrhundert zu einer Art Modedroge wurde und aufgrund des Thujongehalts später in verschiedenen europäischen Ländern in dieser Form verboten wurde. Inzwischen gehen Wissenschaftler jedoch davon aus, dass überhöhter Alkoholkonsum ein größeres Problem darstellte als der Anteil an Thujonen. Seit 1998 ist Absinth in den meisten europäischen Staaten wieder erhältlich, wobei die Thujone, wie oben beschrieben, gesetzlichen Grenzwerten unterliegen.

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Botanik

Der Gemeine Wermut (Artemisia absinthium) gehört zur Familie der Korbblütler. Das ausdauernde Kraut erreicht eine Wuchshöhe von 40 bis 150 Zentimeter und ist allein durch seinen charakteristischen Duft schnell zu erkennen. Es verbreitet sich sehr schnell vegetativ durch seine langen über den Boden ziehenden Ausläufer. Aus ihnen schießen mehrere gerade und reichlich beblätterte Sprossachsen hervor, die sich oben oftmals stark verzweigen. Die länglichen Blätter sind dich behaart und erscheinen dadurch insgesamt eher gräulich.

Von Juli bis September steht der Wermut in voller Blüte. Die leuchtend gelben Blütenköpfchen sind dabei in pyramidaler rispenartiger Anordnung und werden durch verschiedene kleine Insekten bestäubt. Nach der Bestäubung bilden sich Flugsamen mit Schirmchen, ähnlich wie bei Löwenzahn, der zur gleichen Pflanzenfamilie gehört.