Rapsöl ist ein preiswertes Öl, das sich durch seine hervorragende Kombination von Fettsäuren auszeichnet. Sein hoher Gehalt an Vitamin E und andere Pflanzenwirkstoffe machen Rapsöl wertvoll für Kosmetikprodukte.
Rapsöl zeichnet sich durch sein hervorragendes Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren aus. Während bei Pflanzenölen in der Regel Omega-6-Fettsäuren weit häufiger vorkommen als Omega-3, liegt das Verhältnis bei Rapsöl bei 2:1. Wissenschaftler sind sich mittlerweile darin einig, dass Omega-3-Fettsäuren enorm wichtig sind, um chronischen Krankheiten vorzubeugen, etwa Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems, Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis und allen Arten von Krebs.
Um die 60 Prozent der Fettsäuren in Rapsöl entfallen auf Ölsäure, auch Oleinsäure genannt. Diese einfach ungesättigte Fettsäure schützt das Herz-Kreislauf-System, bekämpft Entzündungen und fördert das gesamte Immunsystem.
Rund 20 Prozent von Rapsöl besteht aus Linolsäure, eine zweifach ungesättigte Fettsäure. Früher dachten Wissenschaftler, diese in Pflanzenölen häufige Fettsäure beuge Artherosklerose vor. Mittlerweile sind die Ansichten gespalten. Rapsöl enthält jedoch auch bis zu 5 Prozent Palmitinsäure, ein gesättigtes Fett. Diese Art kommt am häufigsten im menschlichen Körper vor. Forscher denken heute, dass mit Nahrung aufgenommene Palmitinsäure die Zellmembranen geschmeidig hält. Allerdings weisen die Verfasser einer italienischen Studie über Palmitinsäure aus dem Jahr 2017 darauf hin, dass die Ernährung eine gesunde Mischung verschiedener Fettsäuren aufweisen soll.
Der Cholesterinspiegel allgemein und vor allem die Mengen von LDL-Cholesterol im Blut beeinflussen, wie gesund unsere Blutgefäße sind. LDL steht für Low Density Cholesterol, das sogenannte ‘schlechte’ Cholesterin. Es führt dazu, dass fettreiche Schlacken in den Wänden von Blutgefäßen eingelagert werden. Gute Blutfettwerte können viel dazu beitragen, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems vorzubeugen.
Eine Metastudie mit über 170.000 Teilnehmern hat ergeben, dass niedrige Werte von LDL-Cholesterol vor Herzinfarkten und Schlaganfällen schützen können. Rapsöl ist erwiesenermaßen dazu in der Lage, die Cholesterinwerte zu verbessern. Allerdings sollte es dafür mehr als 30 Tage lang regelmäßig verzehrt werden.
Bemerkenswert an Rapsöl ist sein hoher Gehalt an Antioxidantien. Neben Vitamin E liefert Rapsöl zahlreiche Pflanzenwirkstoffe wie Polyphenole, die freie Radikal vernichten. Freie Radikale sind schädliche Sauerstoffverbindungen, die bei Stoffwechselprozessen entstehen. Ihnen fehlt ein Elektron, das sie von anderen Molekülen und Atomen stehlen. Dabei können sie enorme Schäden im Gewebe verursachen.
Rapsöl liefert eine Fülle von Substanzen mit antioxidantischer Wirkung. Sie unterstützen Enzymprozesse, die freien Radikalen den Garaus machen. Außerdem stellen sie Elektronen zur Verfügung, mit denen freie Radikale ihre äußere Hülle ergänzen können. Rapsöl kann deshalb helfen, oxidativen Stress zu vermeiden. Darunter versteht man den Zustand, wenn ein Übermaß an freien Radikalen im Körper unterwegs ist - ein Risikofaktor für Krankheiten.
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Rapsöl pflegt die Haut mit seinen Fettsäuren und hält sie dank einer reichlichen Portion Vitamin E gesund. Deshalb enthalten viele Kosmetika dieses gesunde und gleichzeitig preiswerte Öl. Vitamin E spielt eine wichtige Rolle bei Enzymprozessen, die freie Radikale vernichten. Vitamin E beugt außerdem beugt dieses Vitamin Entzündungen und damit Hautunreinheiten vor. Zusätzlich unterstützt es die Haut dabei, Feuchtigkeit zu speichern. Das wirkt sich günstig auf Fältchen aus.
Zur faltenglättenden Wirkung von Rapsöl trägt auch sein hoher Gehalt von sekundären Pflanzenwirkstoffen bei. Dieses Öl liefert viel Sinapinsäure, ein Derivat der Zimtsäure, das zu den Polyphenolen gehört. Sinapinsäure trägt zur antioxidantischen Wirkung von Rapsöl bei. Im Gegensatz zu Vitamin E hat diese Substanz eher wenig mit Enzymen zu tun. Pflanzenwirkstoffe können freien Radikalen fehlende Elektronen abgeben - ohne sich selbst dadurch in freie Radikale zu verwandeln. Zusätzlich verstärkt Sinapinsäure die entzündungshemmende Wirkung von Rapsöl.
Blondieren, Färben und langes Sonnenbaden greift die Haare an und lässt sie strohig erscheinen. Mit Rapsöl pflegen Sie Ihre Haare wieder schön. Die Fettsäuren dringen in die Haare ein und sorgen dafür, dass sich die aufgeraute Oberfläche glättet. Außerdem bewirkt ein Ölfilm auf dem Haar, dass der Schaft Feuchtigkeit speichern kann. Das Haar plustert sich quasi auf und wirkt so voller.
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Jetzt vergleichenRapsöl ist ein ebenso preiswertes wie effektives Pflanzenöl, das gut in die Haut eindringt. Deshalb können Sie dieses Öl nützen, um Ihre Nägel zu stärken. Rund ein Drittel unserer Nägel besteht aus Wasser. Dazu kommen rund 5 Prozent Fette. Doch Chemikalien und Seifen führen dazu, dass Nägel ihre Feuchtigkeit verlieren. Gleichzeitig wird der Fettgehalt aus den Nägeln ausgelaugt. Hier hilft Rapsöl. Eine Massage des Nagelbetts mit Öl hilft den Nägeln, erneut Feuchtigkeit zu speichern.
Rapsöl ist generell gut verträglich. Nebenwirkungen sind kaum bekannt. Allerdings kann es - wie jedes Lebensmittel - allergische Reaktionen auslösen. Diese sind jedoch sehr selten.
Empfindliche Menschen sollten jedoch immer ihre Verträglichkeit bei äußeren Anwendungen testen. Dafür geben Sie einen Tropfen des Öls auf die innere Haut des Ellbogens. Bemerken Sie nach 2 Stunden keine unangenehmen Symptome wie Rötungen, Jucken oder Brennen, vertragen Sie das Öl.
Kaltgepresstes Rapsöl enthält die Vitamine und die natürlichen Pflanzenwirkstoffe der Pflanze. Das macht es besonders gesund, aber auch anfällig für Hitze. Rapsöl können Sie problemlos zum Dünsten oder Braten verwenden. Allerdings empfiehlt es sich, kaltgepresstes Öl immer vorsichtig zu erhitzen und den Rauchpunkt von rund 160 Grad zu vermeiden. Das reicht in den allermeisten Fällen, um europäische Gerichte zuzubereiten. Für Pfannenrühren oder Frittieren ist dieser Rauchpunkt allerdings zu niedrig. Raffiniertes Rapsöl können Sie problemlos bis zu 200 Grad erhitzen und damit auch bei hohen Temperaturen braten.
Kaltgepresste Öle eignen sich als Geschmacksträger hervorragend, um Soßen aller Art zu verfeinern, beispielsweise Salatdressings. Soßen von Fleisch- oder Gemüsegerichten können Sie binden, wenn Sie 1 bis 2 Esslöffel Rapsöl mit 1 Esslöffel (Vollkorn-)Mehl verrühren. Anschließend mengen Sie diese Mischung mit einem Schneebesen unter die Soße und bringen Sie zum Kochen.
Gedünstetes Gemüse schmeckt besser, wenn Sie etwas kaltgepresstes Rapsöl vor dem Servieren darüber träufeln. Allerdings hat Rapsöl wie Olivenöl ein ausgeprägtes Aroma, das nicht jedem zusagt. Darüber hinaus können Sie Kräuter oder Gewürze in Rapsöl einlegen und damit Ihre Speisen würzen.
Zutaten:
Schneiden Sie die Chilischoten auf und zerdrücken Sie sie. So kann das Öl die Aromastoffe besser herauslösen. Geben Sie die Schoten in ein gut schließendes Glas, füllen Sie das Öl darüber ein und stellen Sie es an einen dunklen, kühlen Ort. Nach mindestens zwei Wochen Reifezeit ist das Öl fertig.
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Rapsöl kann eine preiswerte, natürliche Alternative zu teuren Bodylotions sein. Voraussetzung ist, dass Sie der Eigengeruch des Öls nicht stört. Die Mischung mit einem neutralen Öl wie Traubenkernöl oder Weizenkeimöl hilft, den Geruch zu minimieren. Auch Mandelöl oder Jojobaöl lassen sich gut mit Rapsöl kombinieren.
Außerdem ist es möglich, ihn mit ätherischen Ölen zu überdecken. Sie verstärken gleichzeitig die pflegenden Eigenschaften von Rapsöl.
Folgende ätherische Öle eignen sich gut für die Hautpflege:
Lavendel Orange Zimtrinde Vanille Kamille Geranium Sandelholz
Das richtige Mischungsverhältnis beträgt 10 bis 15 Tropfen ätherisches Öl pro 100 ml Trägeröl.
Diese Öle können Sie auch für Massagen verwenden. Für die Hautpflege empfiehlt es sich, das Öl nach dem Duschen oder Baden auf die noch feuchte Haut aufzutragen und gut einzumassieren. Der Rest Feuchtigkeit hilft, aus dem Öl eine Emulsion herzustellen. Die Haut kann das Öl in dieser Form besser aufnehmen.
Mit ätherischem Öl vermischtes Rapsöl eignet sich hervorragend als Badezusatz. Sie können dafür 3 Esslöffel fertiges Massageöl nehmen und etwas ätherisches Öl dazu tropfen oder 3 Esslöffel Rapsöl mit bis zu 6 Tropfen ätherischem Öl vermischen.
Damit sich das Öl mit dem Badewasser vermischt, brauchen Sie außerdem einen Emulgator. Das können 3 Esslöffel Sahne sein oder 1 Tasse Meersalz. Vermischen Sie die Zutaten mit dem Rapsöl und ätherischen Ölen und lösen Sie den Badezusatz im warmen Badewasser auf.
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Jetzt vergleichenRapsöl mit ätherischen Ölen ist die perfekte Grundlage für ein preiswertes Körperpeeling. Dafür mischen Sie 4 Esslöffel Rapsöl mit 4 Tropfen ätherischen Ölen Ihrer Wahl und 2 Esslöffeln feinem Meersalz oder feinem Zucker. Nun massieren Sie das Peeling mit kreisenden Bewegungen sanft in die Haut ein und duschen sich anschließend sorgfältig ab.
Rapsöl pflegt Kopfhaut und Haare. Sie können für eine Haarmaske ganz einfach 4 Esslöffel kaltgepresstes Rapsöl im Wasserbad anwärmen und anschließend in Haare und Kopfhaut einmassieren. Mit 4 Tropfen ätherischem Öl bereichern Sie diese Haarmaske mit Duft. Anschließend wickeln Sie Frischhaltefolie und Handtuch um Ihren Kopf und lassen die Maske 30 Minuten einwirken. Mit einem milden Shampoo waschen Sie das Öl aus Ihrem Haar.
Bier, Eigelb und Rapsöl ist eine Kombination, die strapazierten Haaren wieder Glanz verleiht. Dafür mischen Sie ein Eigelb mit 1 Esslöffel Rapsöl und verrühren die Mischung mit ½ Glas Bier. Tragen Sie diese Maske auf die frisch gewaschenen Haare aus. Nach 15 Minuten Einwirkzeit spülen Sie die Mischung sorgfältig mit lauwarmem Wasser aus.
Trockene, brüchige Haare erholen sich von einer Haarmaske, die Banane, Honig und Rapsöl vereint. Zerdrücken Sie eine halbe, sehr reife Banane oder zerkleinern Sie die Frucht mit einem Pürierstab. Anschließend mischen Sie 1 Esslöffel Honig und 2 Esslöffel Rapsöl unter und massieren die Haarkur gut in Haare und Kopfhaut ein. Nun bedecken Sie Ihren Kopf mit Frischhaltefolie und Handtuch und lassen die Mischung 1 Stunde lang einwirken. Anschließend waschen Sie die Kur mit einem milden Shampoo gut aus aus.
Ätherische Öle und Rapsöl schaffen es gemeinsam, trockene rissige Nägel schön zu pflegen. Für ein Nagelöl vermischen Sie 2 Esslöffel kaltgepresstes Rapsöl mit 6 Tropfen ätherischem Öl.
Diese Duftnoten tun Nägeln gut:
Am einfachsten geht die Nagelpflege, wenn Sie das Öl in kleine Roll-on-Fläschchen einfüllen. Tragen Sie das Nagelöl jeden Abend auf, am besten, bevor Sie ins Bett gehen. So kann das Öl die ganze Nacht über einwirken.
Rapsöl ist das wichtigste Speiseöl, das in Deutschland hergestellt wird. Sie erhalten es als kaltgepresstes und raffiniertes Öl. Kaltgepresstes Öl hat den Vorteil, dass es alle natürlichen Inhaltsstoffe enthält. Es zeichnet sich durch einen ausgeprägten, fein nussigen Geschmack aus.
Der größte Teil von Rapsöl wird jedoch raffiniert. Diesem Öl wird in mehreren Arbeitsschritten der typische Geschmack und Geruch entzogen.
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Bei dieser Art muss die Rapssaat genau untersucht werden, bevor sie weiterverarbeitet wird. Nach der Ernte wird die Saat zunächst getrocknet und manchmal auch geschält. Geschälte Saat ergibt ein Öl, das besonders mild im Geschmack ist. Sie erkennen es an dem Namen Rapskernöl.
Schneckenpressen holen das Öl aus der Saat heraus. Bei der Pressung wird darauf geachtet, dass wenig Reibungswärme entsteht. Das entstehende Öl wird anschließend mehrmals gefiltert, um Verunreinigungen zu entfernen. Es wird als natives Rapsöl verkauft. Manchmal wird das Öl mit Dampf behandelt. Das erhöht die Haltbarkeit. In diesem Fall kann es nicht als natives Öl bezeichnet werden.
Vor dem Pressen wird die Rapssaat gereinigt und zerkleinert. Das vergrößert die Oberfläche und verbessert die Ausbeute. Vor dem ersten Pressgang wird die Saat erwärmt. Das macht das Öl dünnflüssiger und es lässt sich besser auspressen.
Die erste Pressung erfolgt mit Schneckenpressen wie bei der Kaltpressung. Der dabei entstehende Presskuchen enthält noch bis zu 12 Prozent Öl. Deshalb wird er zerkleinert und erneut gepresst. Der Rest, der sogenannte Rapsschrot, wird als Tierfutter verwendet.
Mit modernen Techniken wird das Öl anschließend raffiniert. Das bedeutet, ihm werden Geruchs-, Geschmack- und Farbstoffe entzogen. Beispielsweise wird das Öl in Zentrifugen entschleimt. Das bedeutet, Trübstoffe werden herausgeschleudert. Freie Fettsäuren werden durch Natronlauge gebunden und herausgewaschen. Das macht das Öl haltbarer. Beim Bleichen werden Farbstoffe und andere Verunreinigungen mit Aktivkohle oder Aluminiumsilikat in einem Vakuum herausgelöst. Für die sogenannte Dämpfung, auch Desodorierung genannt, wird das Öl kurz auf 270 Grad erhitzt und mit Wasserdampf versetzt. Das zerstört unerwünschte Geschmacksstoffe und Reste von Pestiziden und Insektiziden.
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Jetzt vergleichenIn seiner Zusammensetzung ähnelt Rapsöl dem Olivenöl. Deshalb wird es auch Olivenöl des Nordens genannt. Allerdings hat Rapsöl ein besseres Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren als Olivenöl.
Chemische Zusammensetzung:
Rapsöl wird weltweit seit langer Zeit angebaut und verwendet. Die ursprüngliche Pflanze stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum. Neben Europa ist es vor allem auch in China, Indien und Japan bekannt. In Indien soll die Pflanze bereits im Jahr 2000 vor Christus angebaut worden sein.
In den gemäßigten Regionen Europas wird Raps seit dem 14. Jahrhundert als Nutzpflanze kultiviert. Allerdings enthielt die ursprüngliche Rapspflanze viele Bitterstoffe, Glucosinulate, und Erucasäure, eine für den Menschen giftige, ungesättigte Fettsäure.
Deshalb spielte der Rapsanbau für die Gewinnung von essbarem Öl eine eher untergeordnete Rolle. Ursprünglich wurde Rapsöl in erster Linie als Lampenöl genutzt sowie für die Reinigung. Auch als Rohstoff für industrielle Schmiermittel wurde Rapsöl verwendet. Im Zweiten Weltkrieg machte man aus Rapsöl Margarine. Doch als Nahrungsmittel spielte es nach Kriegsende keine Rolle mehr.
Das änderte sich in den 80er Jahren. Durch gentechnische Veränderungen und andere Züchtungsanstrengungen gelang es, den sogenannten Doppelnullraps herzustellen. Diese Pflanze zeichnet sich durch einen geringen Gehalt von Bitterstoffen aus. Außerdem liegt der Anteil von Erucasäure bei unter 0,1 %. Öl von diesen Pflanzen wurde als menschliches Speiseöl zugelassen.
Seitdem produziert Deutschland verstärkt Rapsöl. Neben Speiseöl wird auch Biodiesel aus der Rapssaat hergestellt.
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Die Rapspflanze heißt mit wissenschaftlichem Namen Brassica napus und gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse namens Brassicaceae.
Bei Brassica napus handelt es sich um eine Hybride, die aus Gemüsekohl, Brassica oleracea, und Rübsen, Brassica rapa, bastardisiert wurde. Das Genom enthält Chromosomen von beiden Ausgangsformen.
Die sogenannten Doppelnull-Rapssorten ohne Bitterstoffe und Erucasäure wurden in Kanada entwickelt. In Amerika und Australien werden sie als Canola bezeichnet, eine Verballhornung von Canadian oil und low acid.
Brassica napus ist eine krautige Pflanze, die ein oder zwei Jahre lang wächst. Sie wird bis zu 150 cm groß. Eine Pfahlwurzel verankert die Pflanze in der Erde. Der aufrechte Stengel verzweigt sich nur im oberen Bereich. Die Laubblätter haben im unteren Bereich einen langen Stiel und können bis zu 25 cm lang werden. Im oberen Bereich stehen die Blätter ungestielt am Stängel und werden nur bis zu 8 cm lang.
Die Blühdauer beträgt zwischen drei und fünf Wochen. Ein traubiger Blütenstand kann bis zu 60 Blüten enthalten, die jeweils nur ein oder zwei Tage lang blühen. Eine Blüte hat vier goldgelbe Blütenblätter, die ein blühendes Rapsfeld gelb leuchten lassen. Die Blüten können sich selbst befruchten. Manchmal übernehmen auch Bienen die Befruchtung. Aus den Blüten entwickeln sich die bis zu 11 Zentimeter langen Schoten, die 12 bis 20 Samen enthalten.
Wie Weizen, so stellt Raps einige Ansprüche an den Boden. Tiefgründige Lehmböden mit einem Ph-Wert von rund 6,5 sind perfekt für den Anbau. Raps gehört zu den nicht selbstverträglichen Pflanzen. Das bedeutet, nach dem Anbau soll das Feld mehrere Jahre lang nicht mehr Raps tragen. Damit soll vermieden werden, dass Pflanzenschädlinge sich stark ausbreiten und das zu viele Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
Raps ist eine gute Pflanze für die Fruchtfolge mit Getreide. Seine Wurzeln sorgen für eine Durchlüftung des Bodens. In Mitteleuropa wird vor allem Winterraps angebaut. Er wird im Herbst ausgesägt und im folgenden Frühsommer geerntet.
Rapsöl ist eine gentechnische Erfolgsgeschichte. Weltweit steht Rapsöl bei den Pflanzenölen auf Platz 3. Im Jahr 1986 betrug die Anbaufläche in Deutschland 400.000 Hektar. Heute hat sich diese Fläche auf rund 1,5 Millionen Hektar fast vervierfacht. Im Jahr 2008 wuchs auf 12 Prozent der gesamten deutschen Ackerfläche Raps. Die Gesamternte im Jahr 2009 betrug 6,21 Millionen Tonnen.
Allerdings erlitt der Rapsanbau im Jahr 2018 einen Einbruch. Die Pflanze reagiert empfindlich auf Dürre. Deshalb wurden 2019 in Deutschland nur gut 875.000 Hektar mit Raps bepflanzt. Die Ernte betrug knapp 2,9 Millionen Tonnen.
Der Anteil von Rapsöl bei den Speiseölen betrug 2007 11,2 Prozent. Nach Angaben von Rapsöl-Herstellern ist Rapsöl heute das beliebteste Speiseöl Deutschlands und hat demnach einen Marktanteil von 40,4 Prozent.
Neben der Ernährung wird Rapsöl auch bei der Herstellung von Biodiesel genutzt. Allerdings ist diese Verwendung nicht unumstritten. Zum einen führt der Anbau von nachwachsenden Rohstoffen zu Flächenkonkurrenz mit der Erzeugung von Lebensmitteln. Zum anderen erfordert der Anbau von Raps den Einsatz von reichlich Düngemitteln und Pestiziden und belastet deshalb die Umwelt.