Myrtenöl Wirkung, Andwendung, Qualität & Kaufempfehlung

Dr. Lisa Dinh 11.10.2020 7:54 min

Das ätherische Öl der Gemeinen Myrte ist dem vom verwandten Eukalyptus sehr ähnlich. Allerdings ist es deutlich sanfter und wird durch seine mediterrane Herkunft schon lange in Europa verwendet.

Bezeichnung Myrte
Bot. Name Myrtus communis
Synonyme Gemeine Myrte, Brautmyrte
Eng. Name common myrtle
Herkunft Mediterraner Raum
Preis pro 10ml 6,90

Psychologische Wirkung

Der frische Duft des Myrtenöls befreit den Geist von verworrenen Gedanken und hilft, Klarheit zu schaffen. Dadurch lösen sich innere Spannungen und Unruhe. Durch eine klarere Sicht auf die Dinge können Entscheidungen und Kompromisse besser gefunden und eine schwere Zeit hinter sich gelassen werden. Dadurch verbessern sich auch insgesamt nervöse Unruhen, Schlafprobleme und schwermütige Verstimmungen. Myrtenöl verhilft zur Entspannung und Klarheit und kann sehr gut begleitend zur Meditation verwendet werden.

Körperliche Wirkung

Myrtenöl wirkt schleimlösend und entkrampfend und eignet sich dadurch sehr gut für eine Behandlung infizierter Atemwege. Das Abhusten wird erleichtert, wodurch Erreger besser aus dem Körper heraus befördert werden können. Diese Wirksamkeit ist auf die enthaltenen Aromastoffe zurückzuführen, die in Zusammensetzung denen von Eukalyptusöl sehr ähneln. Dabei ist Myrtenöl aber deutlich milder und kann dadurch auch sehr gut bei Kindern angewendet werden, denen Eukalyptus oftmals zu scharf ist.

Seine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung entfaltet das Myrtenöl sowohl systemisch von innen, als auch lokal von außen. Eine systemische Aufnahme kann eine Linderung unterschiedlicher innerlicher Entzündungen bewirken. Hauptsächlich Blasen- und Nierenentzündung, aber auch rheumatoide Arthritis können so von innen heraus behandelt werden. Die lokale Wirksamkeit entfaltet sich durch direktes Auftragen des Öls auf die entzündete Haut, wie zum Beispiel bei Akne oder Neurodermitis. Aber auch tiefer liegende entzündete Gelenke können direkt lokal behandelt werden. So wirkt Myrtenöl mildernd auf die akute Entzündung bei Rheuma oder Arthritis und kann dadurch auch den Schmerz lindern und die Beweglichkeit erhöhen.

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Anwendung

In der Aromatherapie

Myrtenöl kann in einer Duftlampe allein oder mit harmonierenden Ölen, wie Bergamotte, Lavendel, Neroli, Rose, Rosmarin, Zirbelkiefer, Zitrone, Zypresse verwendet werden. Da es relativ mild ist, können bis zu 10 Tropfen des Myrtenöls verwendet werden. So kann sich der Duft der Myrte über den ganzen Raum verteilen und seine beruhigende und stresslindernde Wirkung entfalten. Der Einsatz von Myrtenöl eignet sich sehr gut begleitend zu meditativen Übungen, da es hilft, den Geist zu klären und die Gedanken in neue Richtungen zu lenken.

Auch in einem Duftbad kann Myrtenöl gut mit anderen Ölen kombiniert werde. Neben der entspannenden Wirkung des Duftbades wirken die heißen Dämpfe außerdem beruhigend auf die Atemwege, weshalb Myrtenöl auch sehr gut für ein Erkältungsbad verwendet werden kann. Auch hier ist es deutlich sanfter als Eukalyptusöl, das in einem Dampfbad als unangenehm brennend auf der Haut empfunden werden kann. Bei der Verwendung von ätherischen Ölen als Badezusatz empfiehlt es sich, das Öl zunächst in einem halben Becher Sahne zu lösen und anschließend in das Badewasser zu geben. Auf diese Weise kann es sich besser auf der großen Wasseroberfläche verteilen.

Bei Husten und Erkältungen

Das ätherische Myrtenöl fördert die Schleimbildung und erleichtert damit das Abhusten und die Atmung bei Erkältungserscheinungen. Daher liegt seine häufigste Anwendung sicherlich in der Inhalation. Hierbei kann es außerdem seine antibakterielle Wirkung direkt in den Atemwegen entfalten und so den Infekt zusätzlich bekämpfen. Für die Inhalation bietet sich ein Kopfdampfbad an. Geben Sie hierzu bis zu 5 Tropfen Myrtenöl in zwei Liter heißes Wasser und atmen Sie die Dämpfe tief ein. Bei Kindern sollte, je nach Alter, eine etwas niedrigere Dosierung verwendet werden. Grundsätzlich eignen sich für Kinder eher sanftere Sorten, wie marokkanisches Myrtenöl, das durch seinen niedrigeren Gehalt an Cineolen weniger scharf ist als beispielsweise türkisches Myrtenöl.

Neben der Dampfinhalation kann zur Linderung bei Husten oder Erkältungssymptomen Myrtenöl auch direkt auf den Hals, Brust oder Rücken aufgetragen werden. Auf diese Weise können die flüchtigen Komponenten des Öls über einen längeren Zeitraum eingeatmet werden. Zum besseren Einreiben sollte das Myrtenöl mit einem Trägeröl (z.B. Jojoba) vermischt werden. Geben Sie hierfür bis zu 6 Tropfen des ätherischen Myrtenöls in 30 ml Trägeröl.

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Für die Haut

Myrtenöl kann direkt und pur auf entzündete Hautareale aufgetragen werden, um die Entzündung zu lindern und eine Heilung zu beschleunigen. Bei größeren Flächen bietet es sich auch hier an, es mit einem Trägeröl (z.B. Jojoba) zu verdünnen, um es besser verteilen zu können. Auch getränkte Ölpads sind eine Möglichkeit das Öl länger auf der zu behandelnden Haut einziehen zu lassen. Dies bietet sich vor allen Dingen dann an, wenn die Wirkstoffe in tiefer liegende Strukturen eindringen müssen, wie etwa bei Rheuma oder Arthritis.

Für die Behandlung entzündeter Gesichtshaut, wie z.B. bei Akne bietet sich eine Gesichtsmaske mit Heilerde und Myrtenöl an. Dabei wird die Haut nicht nur gereinigt, sondern erhält auch einen anhaltenden Schutz. Für die tägliche Reinigung kann mit 1 bis 2 Tropfen Myrtenöl in einem Becher Wasser ein mildes Gesichtswasser hergestellt werden. Nach der Reinigung sollte natürlich nicht mit klarem Wasser nach gewaschen werden,damit das Öl seine Wirkung voll entfalten kann.

Auch entzündetes Zahnfleisch kann sehr gut mit Myrteöl behandelt werden. Für eine entzündungshemmende Mundspülung geben Sie 1 bis 2 Tropfen des ätherischen Öls auf einen Becher lauwarmes Wasser und spülen den Mund damit gut durch. Auch hier sollte nicht mit Wasser nachgespült werden.

Innere Anwendung

Zur innere Anwendung können drei mal täglich maximal 4 Tropfen Myrtenöl auf einen Teelöffel Honig gegeben und in warmem Wasser oder Tee getrunken werden. Das Öl kann von innen heraus Entzündungen des Körpers lindern. Eine Anwendung bietet sich vor allen Dingen bei Blasen- oder Nierenentzündung an.

Als Geruchsneutralisator

Ein interessanter und gänzlich anderer Anwendungsbereich des Myrtenöls birgt sich in der Haushaltsreinigung, denn Myrtenöl hat die Eigenschaft unangenehme Gerüche zu neutralisieren. Hierfür genügt schon die geringe Menge von einem Tropfen in einem Eimer Putzwasser. Schließlich soll der Geruch neutralisiert und nicht überdeckt werden. Strengere Gerüche bedürfen eventuell eine höhere Dosierung. So eignet sich diese Maßnahme für besonders penetrante Gerüche, wie z.B. Katzenurin. Durch die Neutralisation des Geruchs ist auch die Gefahr gebannt, dass die Katze die Stelle wieder erkennt und erneut als Toilette benutzt. Auch als Raumspray kann das Myrtenöl diese Wirksamkeit entfalten. Geben Sie hierzu zwei Tropfen des ätherischen Öls in 100 ml Wasser. Dieses Spray kann auch sehr gut auf unangenehm riechende Polstermöbel oder Teppiche gesprüht werden, also Textilien, die nicht waschbar sind.

Herstellung

Das ätherische Öl der Myrte wird vor allen Dingen aus den Blättern und Blüten der Pflanze durch Wasserdampfdestillation gewonnen. Dabei werden die Pflanzenteile zunächst klein geschreddert und dann mit heißem Wasser übergossen. Dadurch werden die flüchtigen Komponenten an die Luft abgegeben, wo sie von extern hinzu geführtem Wasserdampf aufgefangen und mitgenommen werden. In einem Kühlgefäß kondensiert dieser Dampf und es bildet sich in zwei Phasen ein wässriger und ein öliger Niederschlag. Das ätherische Öl kann nun vorsichtig abgenommen werden.

Die Auswahl der verwendeten Pflanzenteile hat einen großen Einfluss auf die genaue Zusammensetzung des Öls, ebenso der Standort der Pflanze. Im Handel finden sich daher unterschiedliche Sorten, wie türkisches, marokkanisches oder griechisches Myrtenöl.

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Inhaltsstoffe

Myrtenöl besteht zu einem Großteil aus den Aromastoffen Linalol, Geraniol und Cineol, sowie aus verschiedenen Gerb- und Biterstoffen. Die Zusammensetzung dieser Bestandteile ist in den verschiedenen Sorten Myrtenöl leicht unterschiedlich, was zumeist an den verschiedenen Standorten liegt. So ist das türkische Myrtenöl intensiver in seinem Aroma, da es verhältnismäßig große Mengen Cineol enthält. Durch diese „Schärfe“ wirkt es etwas intensiver. Marokkanisches Myrteöl hat einen niedrigeren Cineolgehalt und ist dadurch insgesamt sanfter.

Geschichte

Bereits in der griechischen Mythologie spielte Myrte eine Rolle. So wurde diese Pflanze Aphrodite, der Göttin der Liebe und Schönheit, geweiht. Bis heute gelten Myrtenzweige als Symbol der Jungfräulichkeit und der über den Tod hinaus gehenden Liebe. Hier liegt der Ursprung des Brauchtums Myrtenzweige in Brautsträußen einzubinden, der ab dem 16. Jahrhundert auch in Deutschland Sitte wurde. Anschließend wurde der Zweig in Wasser gestellt, damit er Wurzeln bildete und eingepflanzt werden konnte. Die daraus wachsende Pflanze wurde gehegt und gepflegt, symbolisierte sie doch das beständige Eheglück. Aus diesem Brauchtum heraus entwickelte sich die Myrte zu einer der ältesten Zimmerpflanzen, die zeitweise in fast jedem Haus anzutreffen war. Neben diesem Brauchtum hatte Myrte aber auch schon früh eine Bedeutung in der Medizin, wo sie schon im Mittelalter zur Behandlung von Atemwegsinfekten eingesetzt wurde. Im mediterranen Raum ist Myrte ein beliebtes Gewürz, wobei sowohl Blätter, Beeren als auch Blüten verwendet werden.

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Botanik

Die Gemeine Myrte (Myrtus communis) ist das einzige Myrtengewächs, das im Mittelmeerraum vorkommt. Andere Vertreter dieser Familie, wie z.B. Eukalyptus, finden sich um Australien und in Südamerika. Bei der Myrte handelt es sich um einen immergrünen Strauch, der eine Höhe von bis zu 5 Meter erreichen kann. Die kleinen Blätter sind kräftig und von einem satten dunkelgrünen Farbe. Den ganzen Sommer hindurch (Mai bis August) steht die Myrte in der Blüte. Die weißen Blüten entspringen den Blattachseln und locken mit ihrem starken Duft zahlreiche Insekten. Nach der Bestäubung entwickelt sich aus jeder Blüte eine kugelige blauschwarze Beere.

Myrte bevorzugt einen steinigen kalkfreien Boden und wächst wild vom gesamten Mittelmeerraum bis nach Zentralasien. Hierzulande wird sie oft als immergrüne Kübelpflanze gehalten. Aufgrund der Empfindlichkeit gegen Frost muss sie allerdings gut überwintert werden.