Knoblauchöl Wirkung, Andwendung, Qualität & Kaufempfehlung

Dr. Lisa Dinh 11.10.2020 15:45 min

Knoblauchöl ist sicherlich vielen aus der Küche bekannt, doch welch großes gesundheitliches Potential hinter den Inhaltsstoffen des Lauchgewächses steckt dürfte einige erstaunen.

Bezeichnung Knoblauch
Bot. Name Allium sativum
Synonyme Knofl
Eng. Name garlic
Herkunft Zentralasien
Preis pro 10ml 0,80

Innere Wirkung

Der regelmäßige Verzehr von Knoblauch hat eine nachhaltig positive Wirkung auf die Gesundheit. Das reine ätherische Öl, dessen Inhaltsstoffe in einer deutlich höheren Konzentration vorliegen, kann ebenfalls Speisen zugefügt werden, wobei nur sehr geringe Mengen nötig sind. Selbst ein mit Knoblauch aromatisiertes Speiseöl enthält ausreichen wirkungsvolle Inhaltsstoffe, um einen positiven Effekt auf die Gesundheit zu erzielen.

Anti-mikrobielle Wirkung im Magen-Darm-Trakt

Knoblauchöl enthält anti-mikrobielle Inhaltsstoffe. Das bedeutet, dass es wirksam gegen Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten ist. Über die Nahrung aufgenommen entfaltet es diese Wirkung in erster Linie im Magen-Darm-Trakt. Unerwünschte Bakterien, wie Helicobacter pylori, können dadurch direkt im Magen abgetötet, oder zumindest stark in ihrem Wachstum gehemmt werden. Eine Infektion mit diesem Bakterium kann eine Gastritis auslösen, die im schlimmsten Fall Magengeschwüre oder Magenkrebs zur Folge hat. Dadurch kann Knoblauch einer bakteriellen Gastritis wirkungsvoll vorbeugen. Aber Achtung, wenn Sie eine akute Gastritis haben, sollten Sie, unabhängig von ihrer Ursache, auf die Verwendung von Knoblauch verzichten, da er die angegriffenen Schleimhäute zusätzlich reizen kann.

Im Darm kann Knoblauch stabilisierend auf die Darmflora wirken und unerwünschte Keime abtöten. Eine Studie aus Italien konnte zeigen, dass besonders Lactobacillus casei scheinbar immun gegen die antibiotische Wirkung des Knoblauchs ist. Dieses Stäbchenbakterium kommt natürlicherweise im menschlichen Darm vor und kann bei hohem Vorkommen vor Durchfallerkrankungen und Salmonellen-Infektionen schützen. Durch seine Immunität gegen die antibakteriellen Schwefelverbindungen aus dem Knoblauch ist dieses Bakterium kurzzeitig in einem Wachstumsvorteil gegenüber anderen Bakterien im Darm, die durch den Knoblauch in ihrem Wachstum gehemmt sind. Dadurch kann es sich besser ausbreiten und dadurch wiederum anderen, unerwünschten Mikroorganismen, den Lebensraum streitig machen.

Auch Darmparasiten können mit Knoblauch nachhaltig bekämpft werden. Hierzu wurde Knoblauch bereits in der Antike verwendet. Heute stellen Darmparasiten aber natürlich eine deutlich geringere Gefahr für den Menschen dar. Achtung: Verwenden Sie Knoblauch nicht zur Bekämpfung von Parasiten bei Ihren Hunden (siehe Nebenwirkungen)!

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Stärkung des Immunsystems

Knoblauch bekämpft nicht nur aktiv unterschiedliche Krankheitserreger, sondern stärkt auch durch seine Antioxidantien direkt das Immunsystem. Aufgrund dieser beiden Wirkmechanismen ist Knoblauch besonders in den Wintermonaten ein beliebtes Hausmittel, um Erkältungen vorzubeugen. Diese Wirkung konnte in einer britischen Studie belegt werden. Hier wurden Probanden über 12 Wochen entweder mit einem Knoblauchpräparat oder einem Placebo behandelt. Dabei zeigte sich, dass diese Behandlung eine wirkungsvolle Vorsorge vor Erkältungskrankheiten darstellt. Die Quote der Knoblauchgruppe war im Vergleich zur Placebogruppe um 63 Prozent reduziert. Außerdem war die Erkältung, wenn es denn zu einer kam, auch deutlich schneller überstanden.

Gegen erhöhte Blutfettwerte und Arteriosklerose

Arteriosklerose bezeichnet eine krankhafte Einlagerung von Cholesterinestern und anderen Fetten aus dem Blut an die innere Wandschicht von Arterien. Dabei sind in der Regel die Herzkranzgefäße am stärksten betroffen. In einem langsam fortschreitenden Prozess werden die angelagerten Fette von einer Bindegewebsschicht überdeckt und es entstehen sogenannte arteriosklerotische Plaques.

In der Summe kommt es also zu einer teils massiven Verengung der Gefäße, die dazu führen kann, das einzelne Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden können. Wenn die Plauqes schließlich durch den lokal gesteigerten Blutdruck aufgrund der Enge aufreißen, können Blutgerinnsel entstehen, die das Gefäß plötzlich komplett verschließen. Es kommt, je nach Lage, zu einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall. Arteriosklerose ist eine Zivilisationskrankheit und heute weltweit die häufigste Todesursache.

Die einzige wirkungsvolle Vorsorge gegen Arteriosklerose ist eine Reduktion der Blutfettwerte. Hier kommt Knoblauch ins Spiel. Die im Knoblauch und seinem Öl enthaltenden Sulfide können die Cholesterinwerte, besonders des „schlechte Cholesterins“ LDL, nachweislich senken und dadurch die Ablagerungen deutlich reduzieren. Die Einnahme großer Mengen an Knoblauch sollte allerdings eine gesunde Ernährungsweise nicht ersetzten, sondern als Ergänzung betrachtet werden.

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Bei Atemwegsinfekten

Wir stellten bereits die anti-mikrobielle Wirkung des Knoblauchs auf den Magen-Darm-Trakt fest. Die wirkungsvollen Schwefelverbindungen im Knoblauch passieren aber nicht nur unseren Verdauungstrakt, sondern auch unsere Atemwege, da sie über die Lungenbläschen ausgeschieden werden. Dies führt zwar zu dem eher unangenehmen Geruch der Atemluft, der nach dem Verzehr von Knoblauch auftritt, birgt aber auch die Möglichkeit, das der Knoblauch seine anti-mikrobiellen Wirkmechanismen direkt in den Atemwegen entfaltet.

Dadurch wirkt es lindernd oder auch vorbeugend bei unterschiedlichen Infekten der Atemwege, wie Bronchitis oder Keuchhusten. Knoblauch wirkt außerdem Schleimlösen und erleichtert das Abhusten. Dadurch hilft es nicht nur bei infektiösen Atemwegserkrankungen, sondern kann auch bei Asthma zu einer Linderung der Symptome führen. Hier wird es oftmals zur Unterstützung der schulmedizinische Behandlung eingesetzt.

Gegen die Bildung von Thromben

Blutplättchen, auch Thrombozyten genannt, sind dafür zuständig Verletzungen in den Wänden von Blutgefäßen schnell wider zu verschließen. In einem solchen Fall werden sie durch bestimmte Proteine aktiviert, was dazu führt, dass sie sich an der verletzten Stelle anlagern, dort ein dichtes Netz bilden und so das verletzte Gefäß nach außen hin wieder abdichten. Störungen in der Blutgerinnung oder eine extrem niedrige Fließgeschwindigkeit des Blutes kann aber dazu führen, dass sich Thrombozyten ohne eine vorliegende Verletzung vernetzten und spontane Blutgerinnsel bilden. Diese können Gefäße verstopfen und zu einem Infarkt oder einer Lungenembolie führen.

Im Knoblauch, wie in seinem Öl, ist eine besondere Schwefelverbindung enthalten, die die Vernetzung der Blutplättchen hemmt. Ajoen kann dadurch nachweislich die Bildung spontaner Thromben verhindern. Hier ist allerdings Vorsicht geboten: Sollten Sie eine Blutgerinnungsstörung haben, oder stark blutverdünnende Medikamente einnehmen, ist eine Absprache mit Ihrem Arzt über den Konsum größerer Mengen Knoblauch ratsam.

Zur Vorbeugung von Darmkrebs

Darmkrebs ist in Deutschland die dritthäufigste Krebserkrankung, wobei etwa 5 Prozent der Menschen hierzulande im Laufe ihres Lebens daran erkranken. In frühen Stadien sind die Heilungschancen ganz gut, oftmals wird er aber erst in Stadium III diagnostiziert. Dann liegt die 5-Jahres-Überlebensrate nur bei 30-60 Prozent.

Inzwischen ist bekannt, dass die Ernährung bei der Entstehung von Darmkrebs eine wichtige Rolle spielen kann. Gleichzeitig kann sie auch wichtig bei der Vorbeugung sein. Metaanalysen von statistischen Erhebungen der vorbeugenden Ernährung legen eine vorbeugende bzw. lindernde Wirkung von Knoblauch gegen Darmkrebs nahe. Auch in Tierversuchen konnte mittlerweile gezeigt werden, dass das im Knoblauch enthaltende Diallyldisulfid die experimentelle Induktion von Darmkrebs verhindert. Für eine genauere Untersuchung sind jedoch weitere Studien notwendig.

Wirkung auf das Gehirn

Knoblauch wirkt sich nachweislich auf das Gehirn aus. Durch die generell verbesserte Durchblutung profitiert besonders das Gehirn von einer gesteigerten Versorgung mit Sauerstoff. Dadurch wirkt Knoblauch Müdigkeit entgegen und steigert die Aufmerksamkeit und die Fähigkeit, sich zu konzentrieren. Die im Knoblauch und seinem Öl enthaltenen Antioxidantien spielen dabei eine wichtige Rolle.

Äußere Wirkung

Klassischerweise wird Knoblauch, sowie sein Öl, mit der Nahrung aufgenommen, es entfaltet seine Wirkung aber auch bei der äußeren Anwendung.

Gegen Infektionen auf der Haut

Die Inhaltsstoffe des Knoblauch wirken anti-mikrobiell. Das bedeutet, dass sie sowohl antibiotisch, also gegen Bakterien, als auch fungizid, also gegen Pilze wirken. Beide Formen von Mikroben können bei Infektionen der Haut eine Rolle spielen und mit Knoblauchöl bekämpft werden. Der Anwendungsbereich reicht also von klassischer Akne bis hin zur flächigen Pilzinfektion der Haut (Mykose).

Gegen Alterungserscheinungen der Haut

Einige Inhaltsstoffe des Knoblauchöls besitzen stark antioxidative Eigenschaften, darunter einige Vitamine und das Spurenelement Selen. Sie können in der Haut freie Radikale binden. Dabei handelt es sich um hochreaktive Sauerstoffverbindungen, die beim normalen Stoffwechsel abfallen, allerdings die Zellen zerstören können. Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass ein Großteil des menschlichen Alterungsprozesses auf die zerstörerische Wirkung dieser freien Radikale zurück zu führen ist. Antioxidantien, wie sie im Knoblauchöl vorliegen, können also durch Abfangen dieser freien Radikale die Haut vor der natürlichen Alterung bewahren. Gleichzeitig spenden die enthaltenen Fette Feuchtigkeit und verleihen der Haut an angenehm weiches Gefühl.

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Gegen Haarausfall

Knoblauch ist ein bekanntes Hausmittel gegen Haarausfall. Dabei soll schon der Verzehr von Knoblauch hilfreich sein, allerdings kann auch das Haar und vor allen Dingen die Kopfhaut direkt mit Knoblauchöl behandelt und nachhaltig gepflegt werden. Das Knoblauchöl repariert das Haar, stärkt die Haarwurzel und regt das Wachstum an. Verantwortlich für diese Wirkung ist vor allem das im Knoblauch enthaltene Kupfer, aber auch weitere Mineralstoffe und Vitamine.

Nebenwirkungen

Die allseits bekannte Nebenwirkung von Knoblauch, unabhängig davon, ob er direkt verzehrt wird, oder in Form von Öl oder Kapseln aufgenommen wird, ist die Erzeugung eines unangenehmen Geruchs der Atemluft oder der Haut. Dieser Geruch rührt von den Abbauprodukten des schwefelhaltigen und selbst geruchlosen Inhaltsstoffs Alliin, der in frischem Knoblauch zu 0,5 bis 1 Prozent vorliegt. In ätherischem Knoblauchöl oder -kapseln liegt der Anteil deutlich höher.

Die Abbauprodukte des Alliins, die den typischen Knoblauchgeruch verströmen, werden über die Lungenbläschen ausgeschieden und so an die Atemluft abgegeben. Teilweise erfolgt die Ausscheidung auch über Hautporen. Diese Gerüche werden von den Personen selbst in der Regel nur schwach oder gar nicht wahrgenommen. Einer Studie der Ohio State University zufolge ist das beste Mittel gegen diesen Geruch Milch. Sie kann bis zu 50 Prozent der Schwefelverbindungen in der Atemluft neutralisieren.

Neben dieser zwar lästigen, aber im Grunde harmlosen Nebenwirkung, kann Knoblauch bei Menschen in selten Fällen zu Magen-Darm-Beschwerden, wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Bauchschmerzen führen. Bei der äußeren Anwendung kann es außerdem zu einer Kontaktallergie kommen, die sich in Juckreiz und Rötung äußert.

Knoblauch kann des Weiteren die natürliche Blutgerinnung stören. Dieser Effekt ist auf Ajoen zurückzuführen, ein weiteres Abbauprodukt von Alliin. Es verhindert die Aggregation von Blutplättchen (Thrombozyten). Dadurch wirkt Ajoen zwar antithrombotisch, kann aber bei Menschen mit Blutgerinnungsstörungen zu einem Problem werden. Auch vor größeren Operationen wird daher empfohlen, den Knoblauchkonsum zu reduzieren.

In großen Mengen aufgenommen kann Knoblauch außerdem den Blutdruck senken, was zu Schwindelgefühlen führen kann.

Besondere Vorsicht bei Hunden

Knoblauch wirkt anti-mikrobiell und wurde schon vor tausenden von Jahren zur Bekämpfung von Darmparasiten bei Menschen verwendet. Viele Hundebesitzer finden es daher naheliegend, ihren Vierbeiner mit Knoblauch zu versorgen, um Würmern, Zecken oder anderen Parasiten vorzubeugen. Was im Grunde auch funktioniert, wenn sehr geringe Mengen Knoblauch verwendet werden. Knoblauch ist allerdings für Hunde sehr giftig und sollte daher am besten gar nicht in den Futternapf gelangen. Dabei reagieren unterschiedliche Hunderassen unterschiedlich empfindlich auf Knoblauch. Allgemein gilt jedoch die toxische Dosis von 5 Gramm frischem Knoblauch je Kilogramm Körpergewicht des Hundes. Das hoch konzentrierte ätherische Knoblauchöl ist entsprechend als weitaus toxischer zu betrachten.

Knoblauch enthält Inhaltsstoffe, die das Hämoglobin, also den roten Blutfarbstoff, der Hunde zerstören. Dies führt zum einen zu einer Blutarmut, einer sogenannten Anämie. Diese geht einher mit körperlicher Schwäche und blassen Schleimhäuten. Die zerfallenen roten Blutkörperchen können außerdem die feinen Nierenkanäle verstopfen, was Vergiftungssymptome auslöst. Die Tiere leiden an Durchfall und Erbrechen, sowie einer erhöhten Atem- und Herzfrequenz. Sie sollten umgehend einem Tierarzt vorgestellt werden.

Bei Menschen spielen diese Mechanismen keine Rolle.

Anwendung

Bei der täglichen Ernährung kann Knoblauch oder mit Knoblauch aromatisiertes Speiseöl nach individuellem Geschmack verwendet werden. Es eignet sich für die Zubereitung vielerlei Speisen und kann auch problemlos erhitzt werden. Nur bei den genannten Risikofaktoren, wie einer gestörten Blutgerinnung oder niedrigem Blutdruck, sollte auf große Mengen verzichtet werden. Um einen gesundheitsförderlichen Effekt zu erzielen, sollte die Menge von etwa einer Knoblauchzehe am Tag ausreichend sein.

In dem reinen ätherischen Öl, das allgemein weit weniger bekannt ist, liegen die Inhaltsstoffe erheblich höher dosiert vor. Daher darf es nur in äußerst geringen Mengen verwendet werden. Die Dosierung sollte einige wenige Tropfen pro Tag nicht überschreiten. Dabei kann es aber, wie auch das Speiseöl in unterschiedliche Gerichte gegeben werden.

Zum Auftragen auf die Haut ist das ätherische Öl zumeist besser geeignet., wobei ein Knoblauch-Speiseöl bei nicht so schwerwiegenden Problemen auch ausreichend ist. Das Öl kann pur auf die Haut aufgetragen werden, oder Sie können einige Tropfen in Cremes oder Gesichtsmasken geben. Bei starken Infektionen der Haut empfiehlt sich die Auflage eines in Knoblauchöl getränkten Wattepads. Einige kosmetische Produkte enthalten bereits ätherisches Knoblauchöl. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie natürlich auch auf solch fertige Produkte zurückgreifen.

Herstellung

Das Öl aus der Knoblauchknolle wird über Wasserdampfdestillation gewonnen. Hierzu werden die geernteten Knollen zunächst gewaschen und zerkleinert. Anschließend werden sie in einem Destillationskolben mit heißem Wasser übergossen, was dazu führt, dass sich die öligen Anteile an der Oberfläche sammeln und durch die Wärme verdampfen. Eingeleiteter zusätzlicher Wasserdampf bindet sie und trägt sie in ein zweites Gefäß, den sogenannten Kühler. Hier verflüssigt sich der Dampf und die öligen Anteile und es bildet sich eine zweiphasige Flüssigkeit.

Oberhalb des Wassers liegt nun das reine hellgelbe bis rötliche ätherische Öl des Knoblauchs vor, das durch dekantieren vorsichtig von der unteren wässrigen Phase getrennt werden kann. Die ätherischen Öle einer Knoblauchknolle liegen nur in sehr geringen Mengen zur Verfügung. Für einen Liter des reinen ätherischen Öls werden daher etwa 350 bis 400 kg Knoblauch benötigt. Da die Inhaltsstoffe hier aber sehr konzentriert vorliegen, sind kleine Mengen des reinen Knoblauchöls für den normalen Hausbedarf ausreichend.

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Knoblauchöl selbst herstellen

Als reines Speiseöl verwendet ist die Herstellung weit weniger aufwendig und kann im Grunde von jedem selbst durchgeführt werden. Hierzu schälen und zerkleinern Sie einige Knoblauchzehen und übergießen sie mit einem Trägeröl (z.B. Rapsöl oder Olivenöl). Anschließend lassen Sie das Gemisch für mehrere Tage an einem dunklen und kühlen Ort ziehen. Täglich können Sie es leicht schwenken. In dieser Ruhephase gehen die ätherischen Öle aus den Knoblauchzehen in das Trägeröl über. Letztlich entscheiden Sie durch das Mengenverhältnis von Trägeröl und Knoblauchzehen über die schlussendliche Konzentration der Inhaltsstoffe in Ihrem Speiseöl.

Inhaltsstoffe

Knoblauch enthält neben Vitaminen und Mineralstoffen auch wichtige Spurenelemente. Vor allen Dingen Selen kommt in verhältnismäßig großen Mengen im Knoblauch vor. Selen ist ein für den Menschen essentielles Spurenelement, das eine sehr hohe Sauerstoffreaktivität ausweist und daher eine wichtige Rolle zum Schutz vor oxidativer Zerstörung in den Zellmembranen spielt.
Des Weiteren weißt es eine Reihe schwefelhaltiger Verbindungen, wie z.B. Alliin auf. Diese geruchlose Aminosäure kommt in allen Lauchgewächsen vor und besitzt eine antibiotische Wirkung. Allicin entsteht aus Alliin, wenn die Zellstruktur des Knoblauchs zerstört wird, ist aber nicht stabil, sondern zerfällt rasch unter anderem in Diallyldisulfid, Vinyldithiine oder Ajoene. Diese Verbindungen sind für den typischen Knoblauchgeruch verantwortlich.

Im Knoblauchöl liegt Diallyldisulfid in sehr großen Mengen vor. Diesem Disulfid werden die meisten gesundheitsfördernden Wirkungen des Öl zugeschrieben. Es wirkt anti-mikrobiell und konnte in Labormodellen die Entstehung von Darmkrebs verhindern. Interessanterweise erklärte sich die Wirkung auf die Darmzellen durch den Weg über die Nahrungsaufnahme. An Mausmodellen konnte bereits gezeigt werden, dass eine Injektion von Diallyldisulfid auch Leukämiezellen erreichen kann.

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Geschichte

Schon im alten Ägypten wurde Knoblauch als Nahrungs- und Heilpflanze verwendet. So wurde es, alten Schriften zufolge, den Sklaven beim Bau der Pyramiden zur allgemeinen Stärkung und zur Vertreibung von Darmbakterien gegeben. Auch im Talmud wird ein stetiger Genuss von Knoblauch empfohlen, da dieser den Geist klärt, die Manneskraft stärkt und Parasiten aus dem Darm vertreibt. Auch Schriften der alten Griechen und Römer belegen die Verwendung von Knoblauch. Wahrscheinlich waren es die Römer, die den Knoblauch schließlich ins heutige Deutschland brachten.

Hier wurde das Lauchgewächs in Klöstern kultiviert und in der Landgüterverordnung Karls des Großen als Nutzpflanze erwähnt. Im Mittelalter wurde es bei Bisswunden, Zahnschmerzen oder Lungenleiden verwendet. Selbst zur Behandlung der Pest wurde Knoblauch herangezogen und konnte wohl möglich durch seine anti-mikrobielle Wirkung tatsächlich etwas helfen.

Heute dient Knoblauch eher als Genuss und Würzmittel. Seine gesundheitlichen Wirkungen gerieten im Zuge der Entwicklung der modernen Medizin etwas in den Hintergrund, aber nicht gänzlich. Neben dem Verzehr werden heute Knoblauchöle und -kapseln angeboten, deren Inhaltsstoffe so hoch konzentriert sind, dass sie durch den einfachen Verzehr von Knoblauch nicht erreicht werden können. Im Jahre 1989 wurde Knoblauch in Deutschland zur Arzneipflanze des Jahres gewählt.

Botanik

Knoblauch (Allium sativum) gehört zur Familie der Lauchgewächse und stammt ursprünglich aus den Regionen Zentralasiens bis hin zum nördlichen Iran. Es handelt sich um eine krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 30 bis 90 Zentimeter. Die Blätter sind sehr lang und dünn, dabei spitz zulaufend. Sie können eine Länge von bis zu 80 Zentimetern erreichen. Der aufrechte Stängel trägt einen kugeligen Blütenstand mit mehreren weißen, rosafarbenen oder violetten Blüten. Diese schönen kugeligen Blüten sind oftmals in Gärten zu finden, wo unterschiedliche Zuchtformen verschiedener Lauchgewächse viele Liebhaber finden. Die meisten Blüten der Knoblauchpflanze sind allerdings unfruchtbar. Neben ihnen entwickeln sich in einem spitzen, papierartigem Blatthütchen etwa zehn bis zwanzig runde Brutzwiebeln. Diese Brutzwiebeln dienen der vegetativen, also ungeschlechtlichen, Vermehrung. Irgendwann fallen sie ab, bilden Wurzeln und eine neue Knoblauchpflanze entsteht.

Im Zuge des Wachstums dieser neuen Pflanze werden Nährstoffe in der ebenfalls wachsenden Zwiebel gespeichert. Sie dient der Überdauerung von Kälte- oder Trockenperioden. In dieser Zeit vertrocknet der oberirdische Teil der Pflanze, um später, wenn die Bedingungen wieder besser sind, erneut auszutreiben. Dabei wächst der Stängel aus dem Zentrum der Zwiebel, die umgangssprachlich fälschlicherweise als Knolle bezeichnet wird. Je mehr Wachstumsphasen die Pflanze durchlebt, desto größer wird auch die Zwiebel und desto mehr Zehen bildet sie innerhalb der Zwiebel.

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Kultivierung

Die Zwiebeln der Knoblauchpflanze vermehren sich vegetativ. Das Bedeutet, dass keine Bestäubung durch Insekten oder Wind notwendig ist. Dadurch kann Knoblauch neben dem offenen Feld auch hervorragend in geschlossenen Gewächshäusern kultiviert werden. Hierfür werden einzelne Zwiebeln im Abstand von 20 Zentimeter in die Erde gesteckt. Diese Anpflanzung erfolgt in der Regel im Herbst, kann aber auch erst im Frühjahr erfolgen. Dabei gilt, je früher die Zwiebeln gesteckt wurden, desto eher kann auch geerntet werden. Um genügend Tochterzwiebeln zu bilden müssen die Pflanzen mindestens eine Wachstumsperiode lang wachsen. Wenn etwa zwei Drittel des Blattwerks vertrocknet ist, kann die Ernte erfolgen. Es kann sein, das junge Pflanzen nur sehr kleine Zwiebeln bilden, die nicht die typische Unterteilung in mehrere Zehen aufweisen. Je älter die Pflanzen sind, desto größer und zehenreicher sind auch ihre Zwiebeln.

Der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO zufolge wurden im Jahr 2017 weltweit etwa 28,2 Millionen Tonnen Knoblauch geerntet. Der mit Abstand größte Produzent war China mit etwas über 22 Millionen Tonnen, gefolgt von Indien, Bangladesch und Südkorea. Da Verbraucher inzwischen allerdings immer größeren Wert auf die Verwendung regionaler landwirtschaftlicher Produkte legen, wird auch in Deutschland zunehmend Knoblauch angebaut. Der Anteil am Weltmarkt ist zwar als nichtig zu Bezeichnen, aber in den Regionen selbst kann der Import reduziert werden und auf die „heimische“ Pflanze zurückgegriffen werden.