Nelkenöl Wirkung, Andwendung, Qualität & Kaufempfehlung

Dr. Lisa Dinh 11.10.2020 12:30 min

Die Nelke erhielt ihren Namen vom niederdeutschen Wort „Negelkin“, weil die Form der ungeöffneten Blütenknospen des Nelkenbaums der eines Nagels ähnelt.

Bezeichnung Gewürznelke
Bot. Name Eugenia caryophyllata
Synonyme Nägeli, Nägelein, Gewürznägelein, Eugenia aromatica, Caryophyllus aromaticus
Eng. Name Clove
Herkunft Nelken stammen ursprünglich von den Molukken (Gewürzinseln), eine indonesische Inselgruppe zwischen Sulawesi und Neuguinea

Sie ist nicht nur ein äußerst beliebtes Küchengewürz, sondern hat sich auch seit vielen Jahrhunderten als natürliches Heilmittel gegen Zahnfleischentzündungen und erste Hilfe gegen Zahnschmerzen bewährt. 2010 wurde sie zur Heilpflanze des Jahres gekürt.

Psychologische Wirkung

Nelkenöl stimuliert das Gehirn. Wer über längere Zeit konzentriert arbeiten muss, kann durch das Einatmen des ätherischen Öls seine Konzentrationsfähigkeit fördern und vorzeitiger Müdigkeit entgegenwirken. Tierversuche haben gezeigt, dass Nelkenöl das Gedächtnis und die Lernfähigkeit verbessern kann, indem es oxidativen Stress verringert. Darüber hinaus wird der Gewürznelke eine stimmungsaufhellende und nervenstärkende Wirkung nachgesagt.

In der Aromatherapie gehört Nelkenöl zu den belebenden Düften. Es kann sowohl als Basis- als auch als Herznote verwendet werden. Der intensiv würzige Geruch erzeugt ein wohlig warmes Gefühl und lässt sich mit zahlreichen ätherischen Ölen kombinieren.

Körperliche Wirkung

Der wichtigste Wirkstoff des Nelkenöls ist Eugenol. Dieses hemmt das Wachstum von Bakterien, Viren und Pilzen. Die Ergebnisse mehrerer Laborstudien konnten beispielsweise die keimtötende Wirkung des Eugenols gegen Salmonellen und Staphylokokken nachweisen.

Untersuchungen der pharmazeutischen Fakultäten der Universitäten Porto und Neu-Delhi zeigten zudem, dass Eugenol ebenfalls sehr effektiv gegen Pilze eingesetzt werden kann. Die Forschungen bewiesen, dass Nelkenöl einen negativen Effekt auf die Zellmembran von Pilzen wie Candida albicans ausübt, indem es die Produktion des in ihr enthaltenen Ergosterols mindert.

Neben seiner antiseptischen Eigenschaften ist der Hauptwirkstoff des Nelkenöls auch für seine schmerzmindernde und entzündungshemmende Wirkung bekannt. Eugenol unterbindet die Prostaglandin-Synthese, indem es die dafür benötigten Enzyme, die Cyclooxygenasen (COX), hemmt. Prostaglandine sind Gewebshormone, die für die Vermittlung von Schmerzen und Entzündung verantwortlich sind. Aufgrund seiner Wirkung als COX-Hemmer mindert Eugenol also entzündliche Reaktionen und Schmerzen.

Der schmerzmindernde und entzündungshemmende Effekt des Eugenols geht einher mit einer leicht betäubenden Wirkung, die sogar mit herkömmlichen Lokalanästhetika konkurrieren kann. Nelkenöl aktiviert Chlorid- und Kalziumkanäle innerhalb von Ganglienzellen, Nervenzellen im peripheren Nervensystem. Außerdem beeinflusst Nelkenöl die Spannung in Kalzium- und Sodiumkanälen.

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Alle diese Kanäle sind an der Informationsvermittlung und Reizübertragung beteiligt. Im Prinzip führt Nelkenöl zu einem bio-elektrischen Kurzschluss auf der Ebene der Nervenzellen. Das hat den Effekt, dass die Nerven Schmerzen nicht mehr wahrnehmen können. Zahnmediziner der Faculty of Dentistry in Kuwait untersuchten die Wirkung von Nelkenöl als Lokalanästhetikum im Vergleich zu Benzocain, mit dem Ergebnis, dass beide gleich gute Effekte erzielten.

Nelkenöl verringert oxidativen Stress

Gallussäure dagegen hat vor allem eine antioxidantische Wirkung, indem es freie Radikale durch die Abgabe eines Elektrons unschädlich macht. Freie Radikale sind Atome oder Moleküle, denen ein Elektron in ihrer äußeren Hülle fehlt.

Dieses Elektron reißen sie heraus, wo immer sie es finden. Auf diese Weise wandeln sie intakte Zellen wiederum in freie Radikale um. Diese Kettenreaktion kann massive Schäden im Gewebe verursachen. Wenn der Körper mit einem Übermaß von freien Radikalen kämpfen muss, spricht man von oxidativem Stress, ein enormes Gesundheitsrisiko. Zahlreiche Krankheiten, unter anderem Krebs, Herz-Kreislauf-Krankheiten sowie neurologische Krankheiten, werden mit oxidativem Stress in Zusammenhang gebracht.

Neben Gallussäure enthält Nelkenöl zahlreiche andere Pflanzenwirkstoffe, die ebenfalls durch die Abgabe von Elektronen freie Radikale vernichten und so oxidativen Stress verringern. Dazu zählen Kaffee- und Ferulasäure sowie Kaempferol und Quercetin. Kaempferol hilft zusätzlich, der Entstehung von Krebs vorzubeugen, indem es das Wachstum von Krebszellen hemmt. Quercetin verringert Entzündungen und stärkt das Immunsystem.

Zahnschmerzen und Entzündungen der Mundschleimhaut

Aufgrund seiner Kombination aus antiseptischer, entzündungshemmender schmerzstillender und betäubender Wirkung ist Nelkenöl ein beliebtes Mittel zur Behandlung von Zahnschmerzen sowie von Zahnfleischentzündungen wie Stomatitis oder Gingivitis.

Ein Forscherteam der Universität Shanghai konnte in einer Laborstudie die antibakteriellen Effekte von Eugenol bestätigen und damit zeigen, dass Nelkenöl eine milde Alternative zu herkömmlichen Antiseptika wie Chlorhexidin ist.

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Gegen Parodontitis

Die schmerzstillende, entzündungshemmende und antiseptische Wirkung von Nelkenöl ist auch für die Zahnmedizin von großem Nutzen. Dentalmediziner verwenden das im Nelkenöl enthaltene Eugenol zur Behandlung von Parodontitis sowie als wirksamen Bestandteil von prophylaktischem Zahnzement.

Mundgeruch

Nelkenöl eignet sich hervorragend zur prophylaktischen Mundhygiene. Aufgrund seiner antibakteriellen und antientzündlichen Eigenschaften beugt das ätherische Öl als Zusatz von Zahncreme oder Mundwasser entzündlichen Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhaut vor. Zusätzlich sorgt der Hauptwirkstoff Eugenol für frischen Atem. Bereits im alten China bekämpfte man Mundgeruch durch das Kauen von Gewürznelken.

Verdauungsbeschwerden und Blähungen

Die verdauungsfördernden Eigenschaften des Nelkenöls sind schon seit vielen Jahrhunderten bekannt und so ist es nicht verwunderlich, dass die Nelke häufig als Bestandteil traditioneller Rezepte für Magen-Darm-Tees oder Magenbitter zu finden ist.

Die im Nelkenöl enthaltenen Stoffe Eugenol und Beta-Caryophyllen sind nicht nur für ihre entzündungshemmenden Effekte bekannt sondern wirken darüber hinaus krampflösend und verdauungsanregend. Aus diesem Grund wird das heilsame Gewürz auch häufig als mildes Mittel bei Magen- oder Darmbeschwerden verwendet. Insbesondere bei Blähungen und Völlegefühl kann Nelkenöl sehr wirkungsvoll für Linderung sorgen.

Gegen Helicobactor pylori

Nelkenöl ist fähig, das Bakterium Helicobactor pylori zu vernichten. Seit 1983 ist bekannt, dass dieses gramnegative Stäbchenbakterium Geschwüre im Magen und im Zwölffingerdarm verursacht. Lange Zeit dachte man, dass zuviel Magensäure diese Geschwüre verursacht. Erst 1989 nahm man die Erkenntnisse der australischen Forscher Barry Marshall und John Robin Warren ernst. Sie erhielten für ihre Studien über Helicobactor pylori im Jahr 2005 den Nobelpreis.

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Gegen Herpesviren

Die im Nelkenöl enthaltenen Wirkstoffe Eugenol und Beta-Caryophyllen wirken effektiv gegen Viren. Insbesondere Eugenol wird inzwischen vermehrt auf seine antiviralen Eigenschaften hin untersucht. Lokal aufgetragen hemmt es Herpesviren und kann daher den Krankheitsverlauf von Herpes abmildern sowie verkürzen, wie eine Studie der Universität Buenos Aires zeigt.

Bei Insektenstichen

Nelkenöl kann auch bei Insektenstichen auf mehrfache Weise helfen. Aufgrund seiner breiten antiseptischen Eigenschaften verhindert der Hauptbestandteil Eugenol das Eindringen von Krankheitserregern in die Wunde. Die ebenfalls im Nelkenöl enthaltene Gerbsäure unterstützt diesen Effekt durch ihre die adstringierende Wirkung zusätzlich. Die Stoffe Eugenol und Beta-Caryophyllen wirken außerdem entzündungshemmend und lindern den Juckreiz.

Zur Insektenabwehr

Insekten können Sie mit Nelkenöl in der Duftlampe wirksam vertreiben. Es ist auch möglich, Wattebäuschchen mit Nelkenöl zu tränken und auf der Terrasse oder dem Balkon zu verteilen.

Nebenwirkungen

Die starke Wirkung von Eugenol führt allerdings auch dazu, dass Nelkenöl die Haut reizen und Allergien auslösen kann. Darüber hinaus wirkt Eugenol zytotoxisch und gentoxisch. Das heißt, es kann Gewebezellen komplett zerstören.

Gentoxisch bedeutet, dass Eugenol auch das genetische Material von Zellen verändern kann. Allerdings aktiviert erst das Enzym Cytochrom P450 die toxische Wirkung von Nelkenöl. Diese Enzyme kommen vor allem in der Leber vor, sind aber auch in der Lunge, den Nieren und im Darm zu finden. Auf jeden Fall empfiehlt es sich, pures Nelkenöl nur im Extremfall zu verwenden, zum Beispiel bei akuten Zahnschmerzen. Bei innerlicher Anwendung ist es ratsam, Nelkenöl immer zu verdünnen. Aufgrund möglicher toxischer Effekte eignet sich Nelkenöl nicht für langfristige Einnahme.

Starke Pflanzenwirkstoffe

Neben 70 bis 85 Prozent Eugenol enthält Nelkenöl auch Eugenolacetat sowie Beta-Caryophyllen und Oleanolsäure sowie Gallussäure. Eugenolacetat wirkt ähnlich wie Eugenol und kann grampositive Bakterien vernichten. Bei Beta-Caryophyllen handelt es sich um eine Substanz, die an den CB2-Rezeptoren des menschlichen Endocannabinoid-Systems andockt.

Das Endocannabinoid-System ist ein weit verzweigtes Netzwerk des Nervensystems, das den Stoffwechsel auf vielfältige Weise beeinflusst. Die CB2-Rezeptoren befinden sich vor allem in Zellen des Immunsystems, in roten Blutkörperchen sowie in Zellen des Darms und Zellen, die am Knochenbau beteiligt sind. Beta-Caryophyllen wirkt über das Endocannabinoid-System unter anderem entzündungshemmend, schmerzstillend und stimmungsaufhellend.

Der Pflanzenwirkstoff Oleanolsäure hat zahlreiche positive Wirkungen für die Gesundheit. Er bekämpft das Wachstum von Tumoren und verschiedenen Krebsarten, unter anderem, indem der die Apoptose von Tumorzellen fördert. Der Begriff Apoptose bedeutet, dass eine Zelle sich selbst tötet. Außerdem verringert Oleanolsäure Insulinresistenz bei Patienten mit Diabetes Typ 2. Darüber hinaus vernichtet Oleanolsäure zahlreiche Krankheitserreger, darunter Listerien und Enterokokken. Der Wirkstoff Elagsäure in Nelkenöl verhindert ebenfalls, dass sich Krebszellen vermehren können. Außerdem wirkt er Entzündungen und Virusinfektionen entgegen.

Anwendung

Nelkenöl kommt in den meisten Fällen verdünnt zur Anwendung und wird in dieser Form in der Regel auch gut vertragen. In seiner Reinform kann das ätherische Öl allerdings Unverträglichkeitsreaktionen oder gar Allergien auslösen. Daher sollten Sie es stets sparsam und mit Bedacht einsetzen. Eine Verwendung des puren Öls sollte ausschließlich im Bereich der Schmerztherapie erfolgen.

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Innerliche Anwendung

Innerlich sollten Sie das ätherische Nelkenöl nur verdünnt anwenden. Zur Behandlung von Magen- und Darmbeschwerden eignet sich ein Teeaufguss, der aus ca. drei Nelken und 250 ml heißem Wasser bereitet wird. Möchten Sie Blähungen vorbeugen, können Sie die Nelke auch einfach als Gewürz verwenden. Neben Weihnachtsgebäck macht sich Nelke hervorragend in allen Fleischgerichten.

Äußerliche Anwendung

Zur Anwendung im Bereich der Aromatherapie lässt man etwas Nelkenöl in der Duftlampe oder im Diffusor verdampfen. Alternativ können Sie auch einige Tropfen mit einem Öl oder einer Creme vermengen und anschließend in die Haut einmassieren. Der würzige Duft von Nelkenöl lässt sich gut kombinieren, zum Beispiel mit Lavendel, Orange und Zimt. Auch Zitrone, Basilikum und Fenchel ergänzen das Aroma hervorragend.

Zur Mundpflege oder zur Behandlung von leichteren Entzündungen im Mundraum eignet sich eine Gurgellösung mit Nelkenöl. Diese können Sie ganz leicht selbst herstellen, indem Sie einfach einige Tropfen des ätherischen Öls in ein Glas Wasser einrühren.

Zur Behandlung von Zahnschmerzen sowie Entzündungen im Mund- oder Rachenraum trägt man das ätherische Öl lokal auf, zum Beispiel mit einem Wattestäbchen. Um Hautreizungen vorzubeugen können Sie das Nelkenöl auch auf ein mit Wasser getränktes Wattepad oder Tuch geben und dieses auf die schmerzende oder entzündete Stelle drücken oder darauf herumkauen. Alternativ kann man auch auf einer Nelke herumkauen und so die Wirkstoffe der Heilpflanze freisetzen.

Bei Verdauungsproblemen oder Unterleibsschmerzen kann sich neben einer inneren Anwendung von Nelkentee auch eine Bauchmassage mit verdünntem Nelkenöl positiv auswirken.

Nebenwirkungen

In hohen Konzentrationen kann Nelkenöl Haut- und Schleimhautreizungen oder allergische Reaktionen hervorrufen. Eine unverdünnte Anwendung sollte daher ausschließlich zur lokalen Schmerzstillung erwogen werden.

Außerdem steht das ätherische Öl im Verdacht vorzeitig Wehen auszulösen, weshalb man es in der Schwangerschaft nicht verwenden sollte.

Herstellung

Nelkenöl wird aus Wasserdampfdestillation der getrockneten Blüten gewonnen. Da die Nelke zu einem großen Anteil aus ätherischem Öl besteht, ist die Ausbeute mit ca. 19 Prozent sehr hoch.

Chemische Zusammensetzung

Nelkenöl besteht zum größten Teil aus den Wirkstoffen Eugenol (ca. 70-85 Prozent), Eugenolacetat (ca. 15 Prozent) und dem Sesquiterpen Beta-Caryophyllen (ca. 7 Prozent). In kleineren Mengen enthält es außerdem Phenolcarbonsäuren, Flavonoide, Triterpene sowie Gerbstoffe.

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Geschichte

Nelken- und Muskatnussbäume wuchsen ursprünglich ausschließlich auf den Molukken. Aus diesem Grund nannte man diese indonesische Inselgruppe zwischen Sulawesi und Papua-Neuguinea seit dem 16. Jahrhundert auch Gewürzinseln. Frühe Handelsbeziehungen zwischen den Molukken und China gelten seit etwa 2500 Jahren als gesichert und so hat sich die Nelke schon vor vielen Jahrhunderten ihren Platz in der Chinesischen Küche und Medizin erobert.

Antike

Die Gewürznelke muss spätestens im 1. Jahrhundert n. Chr. ihren Weg nach Europa gefunden haben, denn bereits der römische Historiker Plinius (23/24-79 n. Chr.) berichtet von einem Gewürz namens „Caryophyllon“. Dieses habe man wegen seines Geruchs bei den Römern eingeführt. Vermutlich hatte man den erstmaligen Import der Nelken den Handelsbeziehungen der Römer mit Indien zu verdanken. Fest steht jedenfalls, dass die Nelke in alten Zeiten ein kostbares und rares Gut war. So übergab der römische Kaiser Konstantin im 4. Jahrhundert n. Chr. dem Papst Silvester 150 Pfund Nelken als Geschenk.

Mittelalter

Aufgrund seiner keimtötenden Eigenschaften kam dem Nelkenöl im Mittelalter eine besondere Bedeutung zu. Das Kauen von Gewürznelken galt als wirksamer Schutz vor Pest und Cholera sowie vor vielen weiteren Krankheiten. Eine eher fragwürdige Methode im Kampf gegen Krankheitserreger war das Tragen von Ketten aus Nelken.

Die kräuterkundige Benediktinerin Hildegard von Bingen empfahl Nelken in ihren naturheilkundlichen Schriften Physica (zwischen 1150 und 1160 n. Chr.) gegen Kopfschmerzen, Gicht und Wassersucht. Darüber hinaus sah sie in dem Gewürz ein geeignetes Mittel, um trübe Gedanken zu vertreiben und die Nerven zu stärken. So ist die Nelke einer der Hauptbestandteile ihrer „Nervenkekse“.

Der Arzt Paracelsus (1492-1541) rühmte die positiven Effekte der Nelke auf den Verdauungsapparat. Daneben setzte er die Gewürzpflanze als Stärkungsmittel und schmerzlindernde Gebärmutterarznei ein.

Neuzeit

Seit Anfang des 16. Jahrhunderts waren die Molukken ein hart umkämpftes Terrain, da sie zu dieser Zeit der einzige Lieferant für Nelken und Muskat waren. 1524 eroberten die Portugiesen die „Gewürzinseln“, jedoch setzten sich die Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft ständig weiter fort.

1663 gingen die Holländer als Sieger dieser Kämpfe hervor und sicherten sich für etwa ein Jahrhundert das Monopol für den molukkischen Gewürzhandel. Sie beschränkten das Anbaugebiet der Nelken auf Ambon und wenige Nachbarinseln und rissen auf allen anderen Inseln die wertvollen Nelkenbäume samt Wurzeln aus. Der Anbau wurde streng kontrolliert und auf die illegale Ausfuhr von Pflanzen oder Nelkenblüten stand die Todesstrafe.

Dem französischen Missionar Pierre Poivre gelang es zwischen 1769 und 1779 dann aber dennoch einige Pflänzchen herauszuschmuggeln und die Setzlinge auf die Insel La Réunion zu senden. Damit begann die Kultivierung der Gewürznelke außerhalb ihrer Stammheimat. 1793 wurde auch in Sansibar der erste Nelkenbaum gesetzt und damit ein weiterer wichtiger Produzent für den Nelkenhandel geschaffen.

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Botanik

Ursprünglich wuchsen die Nelken nur auf einem indonesischen Archipel, den Molukken. Nelken von den Molukken gelten nach wie vor als besonders hochwertig. Allerdings werden Nelkenbäume heute weltweit kultiviert. Die Bäume brauchen tropisches Seeklima. Deshalb werden sie hauptsächlich auf Inseln angebaut, zum Beispiel auf den Philippinen, Sri Lanka oder der afrikanischen Insel Pemba. Bedeutende Anbaugebiete befinden sich auch auf Sansibar und Madagaskar sowie auf der Karibikinsel La Réunion.

Die immergrüne Pflanze kann bei guten Bedingungen über 10 Meter groß werden. Alle Teile der Bäume riechen stark würzig. Ab dem sechsten Lebensjahr können die ungeöffneten Blüten geerntet werden. Bis zum 60. Lebensjahr liefert jeder Baum zwischen zwei und vier Kilogramm Nelken im Jahr. Die Blütenknospen wachsen in Dolden. Man pflückt sie mit der Hand, wenn sie noch geschlossen sind.

Sie haben den höchsten Gehalt an gesunden Pflanzenwirkstoffen, wenn sich ihre grüne Farbe langsam rötlich verfärbt. Die frischen Knospen taucht man kurz in heißes Wasser. Anschließend werden sie an der Sonne getrocknet. Dabei verlieren sie über die Hälfte ihres Gewichts und nehmen die typische braunrote Farbe an.