Kamillenöl Wirkung, Andwendung, Qualität & Kaufempfehlung

Dr. Lisa Dinh 11.10.2020 6:12 min

Das Kamillenöl ist in Europa seit jeher ein weit verbreitetes Heilmittel. Schon bei den Germanen wurde die Kamille wegen ihrem sonnenähnlichen Aussehen verehrt

Bezeichnung Kamille
Bot. Name Matricaria chamomilla
Synonyme Echte Kamille, Gemeine Kamille, Kamelle, Ganille
Eng. Name Camomile oil
Herkunft Süd- und Osteuropa
Preis pro 10ml 3,25

Das Öl wird auch heute noch sehr geschätzt und findet sich in vielen Dingen des täglichen Lebens wie Medikamenten, Hautcremes, Nahrungsmitteln und vielem mehr. Der Duft der Kamille erinnert an Apfel. Tatsächlich stammt der Name der Kamille vom griechischen ''Chamaileon'' ab, was soviel bedeutet wie ''Apfel der Erde''.

Psychologische Wirkung

Kamillenöl hat eine grosse Anzahl positiver Auswirkungen auf unsere Psyche. Das Öl wirkt zum Beispiel stark angstlösend. Viele Menschen in unserer Gesellschaft leiden an Angstzuständen. Diese psychische Erkrankung engt den Alltag und die persönliche Entscheidungsfreiheit der Betroffenen stark ein. Kamillenöl kann dem entgegenwirken. Das Öl wirkt zudem auch stimmungsaufhellend, so dass mit ihm eine negative oder depressive Grundstimmung wirksam bekämpft werden kann. Aufgrund seiner beruhigenden Wirkung lässt sich Kamillenöl auch sehr gut gegen die Folgen eines stressigen Alltags einsetzen.

Körperliche Wirkung

Die einzigartigen Inhaltsstoffe im Kamillenöl bringen ein sehr großes Wirkungsspektrum mit sich. Kamille ist nicht nur für ihre stark entzündungshemmenden Effekte bekannt, sondern besitzt daneben noch zahlreiche weitere Eigenschaften, die sie für jede Hausapotheke zu einem unverzichtbaren Heilmittel machen. Kamillenöl wirkt unter anderem schmerzstillend, antiseptisch und krampflösend. Alle diese Eigenschaften machen die Kamille zu einem ausgezeichneten Mittel gegen folgende gesundheitliche Beschwerden:

Gastritis

Gastritis ist eine Entzündung der Magenschleimhaut, die meistens durch einen ungesunden Lebensstil, wie übermässigem Alkoholkonsum oder Rauchen ausgelöst wird, aber auch einen bakteriellen Ursprung haben kann. Durch die ausgeprägte entzündungshemmende Wirkung des Kamillenöls kann diese Entzündung durch orale Einnahme wirksam bekämpft werden.

Gegen Verdauungsstörungen

Verdauungsstörungen haben sehr unterschiedliche Ursachen. Sie können zum Beispiel durch eine Störung der Magenfauna, sowie durch eine mangelnde Absonderung an Magensäure entstehen. Kamillenöl bietet gegen dieses Problem mehrere Lösungsansätze: Zum einen wirkt es durchblutungsfördernd.

Werden die Zellen der Magenschleimhaut verstärkt durchblutet, werden sie dazu angeregt, mehr Magensaft abzugeben, wodurch schwer verdauliche Nahrung in unserem Magen besser verdaut werden kann. Die aus der Nahrung herausgelösten Nährstoffe können durch die verstärkte Durchblutung auch schneller in die Blutbahn überführt werden, was einen zusätzlichen verdauungsfördernden Effekt darstellt. Sollte die Verdauungsstörung durch Probleme mit der Darmfauna hervorgerufen werden, kann die entzündungshemmende Eigenschaft des Kamillenöls hilfreich sein. Das Öl tötet jene Bakterien ab, welche in unserem Verdauungstrakt schädlich wirken und verhilft dadurch den verdauungsfördernden Bakterien zu mehr Spielraum um ihre Arbeit zu verrichten.

Aufgrund seiner krampflösenden Eigenschaften kann Kamillenöl auch bei schmerzhaften Magenkrämpfen zum Einsatz gebracht werden. Es unterbindet die Ausschüttung von Neurotransmittern in der peripheren Muskulatur unseres Verdauungstraktes, wodurch die Krämpfe gelindert werden.

Gegen Krebs

Neuesten Studien zufolge zeigt Kamillenöl auch Wirkung gegen viele verschiedene Arten von Krebs. Der genaue Wirkmechanismus konnte bis heute nicht sicher geklärt werden, allerdings wurde in einer Studie (1) belegt, dass durch die Einnahme von Kamillenöl bis zu 93% der Brustkrebszellen abgetötet werden konnten.

Als Schmerzmittel

Neben seiner entzündungshemmenden Wirkung ist Kamillenöl vor allem für seine schmerzstillenden Eigenschaften bekannt. Dafür verantwortlich ist der Wirkstoff Bisabolol. Dieser Inhaltsstoff unterbindet die Übertragung von Schmerzsignalen zwischen Nervenzellen. Durch diesen Effekt kann das Öl gegen eine Vielzahl von schmerzhaften gesundheitlichen Problemen wie Migräne, Zahnschmerzen und Ohrenschmerzen zum Einsatz kommen.

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Hautpflege

Kamillenöl ist eines der wenigen ätherischen Öle, die auf unsere Haut keine Reizwirkung ausüben. Diese seltene Eigenschaft macht es zu einem ausgezeichneten Mittel für die Hautpflege. Durch seine entzündungshemmende Wirkung kann man das Öl gegen entzündliche Hautprobleme wie zum Beispiel Akne anwenden. Es hilft außerdem gegen Hautjucken und allgemeine Hautschmerzen.

Wundheilung

Kamillenöl hat mehrere positive Eigenschaften welche die Wundheilung fördern. Das Öl wirkt zum Beispiel stark durchblutungsfördernd. Diese Eigenschaft ist vor allem bei Brandverletzungen von Vorteil. Durch die verstärkte Durchblutung werden Zellen dazu angeregt, sich vermehrt zu teilen, wodurch verletzte Hautpartien schneller regenerieren können. Das Öl sollte aufgrund dieser Wirkung jedoch nicht bei offenen Wunden eingesetzt werden, da dies dem Stoppen der Blutung entgegenwirken kann.

Eine zweite positive Wirkung, die das Öl bei der Wundheilung hat, ist seine entzündungshemmende Eigenschaft. Offene Wunden neigen dazu, sich sehr schnell zu entzünden. Das Kamillenöl tötet eindringende Bakterien ab und verhindert somit eine negative Beeinflussung der Wundheilung durch Bakterien.

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Anwendung

Je nach Anwendungsgebiet gibt es für Kamillenöl die unterschiedlichsten Verwendungsmethoden. Sollten Sie das Öl auf Ihre Haut auftragen wollen, mischen Sie einfach einige Tropfen des Öl mit einer handelsüblichen Hautcreme. Für die orale Einnahme empfiehlt sich die Einnahme mit einem Löffel Honig, da der Eigengeschmack des Kamillenöls doch sehr intensiv ist. Die Heilkraft der Kamille ist zwar auch in Kamillentee zu finden, sie ist im Öl jedoch wegen der viel höheren Wirkstoffkonzentration um ein vielfaches höher. Sie können das Kamillenöl auch sehr gut als Badezusatz verwenden. Geben Sie einfach einige Tropfen in ihr Badewasser. Als klassisches Duftöl eingesetzt, können Sie es einfach in einem Diffusor oder einer Duftlampe erhitzen.

Herstellung von Kamillenöl

Kamillenöl wird mittels Wasserdampfdestillation aus den getrockneten Blütenköpfchen der Kamille gewonnen. Man unterscheidet das ‘Blaue Kamillenöl’, das aus der ‘Echten Kamille’ gewonnen wird, und das ‘Römische Kamillenöl’, welches aus der ‘Römischen Kamille’ gewonnen wird. Blaues Kamillenöl hat eine intensive blaue Farbe, für die der Inhaltsstoff Chamazulen verantwortlich ist. Römisches Kamillenöl hingegen hat eine gelbe, leicht grünliche Färbung. Man braucht für die Herstellung von 1l Kamillenöl mindesten 20 kg getrocknete Blütenköpfchen.

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Inhaltsstoffe im Kamillenöl

Das Kamillenöl besitzt viele einzigartige Wirkstoffe, welche man sonst nur sehr selten in ätherischen Ölen findet. Die wichtigsten sind:

  • Chamazulen
  • Spathulenol
  • Bisabolol
  • Farnesen
  • Enindicycloether
  • Chamaviolin
  • Antheocotulid

Geschichte

Die Kamille wurde bereits von Carl von Linne im Jahre 1792 in seinem Werk ‘Species Plantarum’ erwähnt. Im Mittelalter spielte sie eine wichtige Rolle in der Pflanzenheilkunde. Der Historiker Dr. Arndt Assfelder schrieb dazu in seiner Dissertation (1) einen ausführlichen Bericht über die Anwendung der Kamille im Mittelalter. Aber ihre medizinischen Wirkungen waren bereits sehr viel früher bekannt. In Pharaonengräbern hat man Rückstände von Kamillenblüten gefunden, die darauf schliessen lassen, dass diese Pflanze bereits damals eine sehr zentrale Rolle gespielt hat. Bei den alten Römern war die Kamille der Sonne geweiht, was wohl auf ihr Aussehen zurückzuführen ist.

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Botanik

Die Kamille ist eine Pflanze innerhalb der Korbblütlergewächse, die in ganz Asien, Nordamerika und Europa verbreitet ist. Sie kommt auch mit sehr kargen Witterungsbedingungen zurecht, bevorzugt jedoch sonnige Standplätze wie Wiesen und Äcker mit nährstoffreichen und lehmigen Böden. Die Blüte der Kamille ist gelb mit weißen Blütenblättern. Es gibt zwar zahlreiche Zuchtformen, aber für die Gewinnung ätherischer Öle werden nur die echte und die blaue Kamille verwendet.

Kultivierung

Ein Großteil der gehandelten Kamille kommt aus Zuchtbeständen. Hauptlieferanten sind Brasilien, Mexiko und Indien. Kamille wird meist im Freiland angebaut, da sich ihre Anzucht im Gewächshaus nicht lohnt. Pro Hektar Anbaufläche rechnet man mit einem Ertrag von nahezu 150000 kg trockener Kamillenblüten, wobei die Pflanze 3 mal im Jahr abgeerntet werden kann. Die Ernte erfolgt maschinell und findet je nach Anbaugebiet zu unterschiedlichen Zeiten statt. Der richtige Zeitpunkt für die Kamillenernte ist dann, wenn ca. 2/3 der Blütenblätter vom Blütenkopf abgefallen sind. Als Arzneimittel kommen lediglich die gelben Blütenköpfe in den Handel.